Erster Vulcan-Start verzögert sich weiter wegen Centaur-Modifikationen
25/06/23 22:15
United Launch Alliance (ULA) hat den Erststart seiner Vulcan Centaur-Rakete aufgrund von unerwarteten Verzögerungen verschoben, die auf "geringe Verstärkungen" an einem Teil der Centaur-Oberstufe zurückzuführen sind.
In einer Erklärung vom 24. Juni gab ULA bekannt, dass die Centaur-Oberstufe, die ursprünglich für den Erststart auf dem Vulcan-Booster in Cape Canaveral montiert war, entfernt und zur ULA-Zentrale in Decatur, Alabama, zurückgebracht wird. Der Vulcan-Booster bleibt in einer horizontalen Verarbeitungsanlage in Cape Canaveral gelagert.
Die Entscheidung zur Demontage der Rakete wurde getroffen, nachdem eine Untersuchung einer Anomalie während eines Tests am 29. März an einem Centaur-Triebwerk im NASA Marshall Space Flight Center abgeschlossen war. Dabei trat Wasserstoff aus der Centaur aus, sammelte sich in der Testanlage und entzündete sich, was zu Schäden an der Oberstufe führte.
ULA erklärte, dass die Ursache des Vorfalls ermittelt und die erforderlichen Maßnahmen ergriffen wurden. Aufgrund der dünnwandigen, druckstabilisierten Tanks der Centaur-Oberstufe werden geringfügige Verstärkungen an der oberen Vorderkuppel vor dem Flug vorgenommen. Die Vulcan-Rakete wird nun zerlegt, und der Centaur V wird zur Modifikation nach Decatur zurückgebracht.
Das Unternehmen verfügt über mehrere Centaur-Stufen in Decatur, von denen eine für die Abschlussprüfung vorgesehen war, die aufgrund des Vorfalls im März unterbrochen wurde.
ULA hat keinen konkreten Zeitplan für den Abschluss der Tests, die Modifikation des Centaur oder den erneuten Start des Cert-1 genannten Erstflugs genannt. Es wurde angekündigt, dass in den nächsten Wochen eine Medien-Telekonferenz abgehalten wird, um weitere Einzelheiten zu enthüllen.
Tory Bruno, Präsident und CEO von ULA, hatte zuvor im Mai erklärt, dass der Cert-1-Start für den frühen Sommer geplant war, sofern keine Modifikationen am Centaur erforderlich sind. Jegliche erforderliche Modifikation könnte jedoch zu weiteren Verzögerungen führen.
Der Cert-1-Start soll den Peregrine-Mondlander von Astrobotic als Hauptnutzlast tragen. Zusätzlich werden zwei Prototyp-Satelliten für Amazons Breitband-Konstellationsprojekt Kuiper sowie eine Nutzlast für das Raumfahrt-Gedenkunternehmen Celestis an Bord der Rakete sein. ULA hat kürzlich einen wichtigen Triebwerkstest erfolgreich abgeschlossen und bestätigt, dass alle Testziele erreicht wurden.
