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Neue Beobachtungen zeigen, dass das Doppel-Sternsystem 1RXS polar ist

Ein internationales Team von Astronomen hat umfassende Beobachtungen an einer Röntgenquelle namens 1RXS J165424.6-433758 durchgeführt und die Ergebnisse auf dem Preprint-Server arXiv veröffentlicht. Die Studie deutet darauf hin, dass es sich bei dieser Quelle um einen Polarstern handelt, eine spezielle Art von Doppelsternsystemen, die als kataklysmische Variablen (CVs) bekannt sind. Diese Systeme bestehen aus einem Weißen Zwerg und einem normalen Begleitstern und zeigen unregelmäßige Helligkeitsschwankungen.

Die Quelle 1RXS J165424.6-433758 wurde vor mehr als 30 Jahren erstmals als Röntgenquelle durch den Satelliten ROSAT identifiziert. Obwohl sie Astronomen lange bekannt ist, war ihre genaue Natur bisher ungeklärt.

Die aktuelle Studie, geleitet von Brendan O'Connor von der George Washington University in Washington, DC, nutzte Multiwellenlängenbeobachtungen verschiedener Raumfahrzeuge und bodengestützter Teleskope, um die Natur dieser Quelle zu enthüllen. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass es sich bei 1RXS J165424.6-433758 um einen magnetischen kataklysmischen Veränderlichen (polarer mCV) handelt, der sich etwa 460 Parsec von der Erde entfernt befindet.

Die Beobachtungen zeigten, dass die Quelle im Hochzustand ein hartes Röntgenspektrum aufweist, das auf thermische Bremsstrahlung mit einer Temperatur von 10,1 keV und einer Leuchtkraft von etwa 65 Nonillionen erg/s zurückzuführen ist. Weitere Untersuchungen ergaben eine Umlaufperiode von 2,87 Stunden und ein Magnetfeld von 3,5 MG für diesen polar mCV.

Das Team stellte fest, dass sich die Quelle innerhalb der "CV-Periodenlücke" befindet, einer Zeitperiode zwischen zwei und drei Stunden, die charakteristisch für bekannte polar mCVs ist. Die Gesamteigenschaften im Röntgen-, Ultraviolett-, Optik- und Infrarotbereich stützen ebenfalls die Annahme eines polar-Szenarios für dieses System.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass der Begleitstern in diesem System ein Hauptreihenstern vom späten Spektraltyp ist, während der Weiße Zwerg eine geschätzte Masse von etwa 0,58 Sonnenmassen aufweist. Die Akkretionsrate, also die Rate, mit der Material auf den Weißen Zwerg übertragen wird, wurde auf etwa 10-11 Sonnenmassen pro Jahr berechnet, vergleichbar mit erwarteten Werten für Systeme, bei denen die Entwicklung hauptsächlich durch Gravitationswellenstrahlung beeinflusst wird.

Quellenangabe:
https://phys.org/news/2023-06-1rxs-j1654246-polar.html