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Südafrika schließt sich Chinas Mondprojekt an

Südafrika hat offiziell seine Teilnahme am ILRS-Projekt unter chinesischer Führung zur Errichtung einer dauerhaften Mondstation bekanntgegeben.

Am 1. September unterzeichneten der chinesische Botschafter in Südafrika, Chen Xiaodong, im Namen der China National Space Administration (CNSA), und Humbulani Mudau, CEO der South African National Space Agency
(SANSA), ein Memorandum of Understanding zur Zusammenarbeit bei der International Lunar Research Station (ILRS). Die CNSA verkündete diese Unterzeichnung am 7. September auf ihren offiziellen Webseiten. Dies folgte bilateralen Abkommen über die offizielle Raumfahrtzusammenarbeit, die während des Staatsbesuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südafrika am 22. August unterzeichnet wurden. Beachtenswert ist, dass Südafrika auch Gastgeber des BRICS-Gipfels im Jahr 2023 war.

Gemäß dieser Vereinbarung werden die CNSA und die SANSA umfassende Zusammenarbeit bei der Demonstration, Umsetzung, Betriebsführung und Anwendung der ILRS sowie in Schulungs- und anderen Bereichen durchführen.

Das ILRS-Projekt strebt an, bis in die 2030er Jahre eine permanente Mondstation zu etablieren. Dieses Projekt wird als ein parallel laufendes chinesisches Vorhaben und potenzieller Wettbewerber zum von der NASA geleiteten Artemis-Programm angesehen.

China hat eine Reihe von Robotermissionen für die 2020er Jahre geplant, um als Vorläufer für das Projekt zu dienen. Dazu gehören die Chang'e-7-Mission zum südlichen Mondpol im Jahr 2026 und die Chang'e-8-Mission zur In-situ-Ressourcennutzung und zur Prüfung von 3D-Drucktechnologien im Jahr 2028.

In den 2030er Jahren werden fünf wichtige Infrastrukturmissionen mit Schwerlastträgerraketen gestartet, um die Mondstation zu errichten. Zunächst werden diese Missionen von Robotern gesteuert, aber später sollen auch Astronauten die Station betreten. Die chinesische Raumfahrtbehörde hat in diesem Jahr erklärt, dass sie beabsichtigt, vor 2023 Astronauten auf den Mond zu schicken.

Die russische Luna-25-Mission war ursprünglich als Teil dieses Projekts geplant, jedoch stürzte die Landesonde nach einer fehlerhaften Umlaufbrennung auf den Mond ab.

China und Russland hatten zuvor einen gemeinsamen Plan für das ILRS im Jahr 2021 in St. Petersburg vorgestellt. Es scheint jedoch, dass China nach der russischen Invasion der Ukraine die Führung des Projekts übernommen hat. China richtet derzeit eine Organisation namens ILRSCO ein, um die internationale Mondstationsinitiative zu koordinieren.

China plant, bis Oktober dieses Jahres die Unterzeichnung von Abkommen und Memoranden of Understanding (MoUs) mit Raumfahrtbehörden und -organisationen als Gründungsmitglieder der ILRSCO abzuschließen.

Zusätzlich zur Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung zur ILRS zwischen der CNSA und Gabriela Jimenez, der Vizepräsidentin von Venezuela, am 17. Juli dieses Jahres, hat die CNSA in diesem Jahr auch gemeinsame Erklärungen zur ILRS mit der Asia-Pacific Space Cooperation Organization (APSCO), der schweizerischen Firma nanoSPACE AG und der auf Hawaii ansässigen International Lunar Observatory Association (ILOA) unterzeichnet. Pakistan hat ebenfalls seine Absicht bekundet, sich dem ILRS anzuschließen.

Das Deep Space Exploration Laboratory (DSEL) unter der CNSA gab bekannt, dass Verhandlungen über Abkommen mit mehr als zehn weiteren Ländern und Organisationen im Gange sind.

Der Hauptsitz der ILRSCO wird in der Deep Space Science City in Hefei, Provinz Anhui, angesiedelt sein. Dort werden Einrichtungen für Designsimulation, Betriebsführung, Datenverarbeitung, Probenlagerung und Forschung sowie internationale Schulungszentren eingerichtet.

Das von den USA geleitete Artemis-Projekt konnte bisher 28 Länder für die Unterzeichnung der Artemis Accords gewinnen, darunter zuletzt Argentinien, Indien und Ecuador. Diese Accords bilden die politische Grundlage des Projekts.

Quellenangabe:
https://spacenews.com/south-africa-joins-chinas-moon-base-project/