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Einschläge könnten Vulkanismus auf der Venus befeuert haben, besagt Forschung

Ein Forschungsteam des Southwest Research Institute hat die frühe Kollisionsgeschichte der Venus untersucht, um zu erklären, warum der Planet trotz des Fehlens von Plattentektonik eine jugendliche Oberfläche bewahrt hat. Im Vergleich zur Erde verhält sich die Venus trotz ähnlicher Größe und Dichte sehr unterschiedlich, insbesondere was die Bewegung von Materialien durch den Planeten betrifft.

Die Venus hat zwar keine Plattentektonik wie die Erde, aber bemerkenswerterweise weist sie eine Vielzahl von mehr als 80.000 Vulkanen auf - 60 Mal mehr als auf der Erde. Diese Vulkane spielten eine entscheidende Rolle bei der Erneuerung der Oberfläche durch Lavafluten, und dieser Vulkanismus scheint bis heute fortzudauern. Frühere Simulationen konnten diese starke vulkanische Aktivität nicht hinreichend erklären.

Das Forschungsteam kam zu dem Schluss, dass die Venus wahrscheinlich früh in ihrer Geschichte Aufprälle mit höherer Geschwindigkeit und Energie erfahren hat, die zu einem überhitzten Kern führten. Dieser überhitzte Kern trieb einen lang anhaltenden Vulkanismus an und erneuerte somit ständig die Oberfläche des Planeten.

Der Hauptautor der Studie, Dr. Simone Marchi, betonte, dass die Unterschiede im Verhalten von Erde und Venus im Sonnensystem ein langjähriges Geheimnis der Wissenschaft waren. Durch die Modellierung von Kollisionen und die Berücksichtigung von energiereichen Aufprallen konnte das Forschungsteam jedoch eine überzeugende Erklärung für das jugendliche Oberflächenalter der Venus liefern.

Die Nähe der Venus zur Sonne und ihre schnellere Umlaufbewegung haben die Aufprallbedingungen energetischer gemacht. Dies führte zu einem geschmolzenen Mantel, der sich global verteilte, sowie zu einem überhitzten Kern, was den anhaltenden Vulkanismus auf dem Planeten erklärt.

Die neuen Erkenntnisse sind von besonderer Bedeutung, da die NASA und die Europäische Weltraumorganisation kürzlich neue Venus-Missionen angekündigt haben. Diese Missionen könnten dazu beitragen, die Ergebnisse zu bestätigen und ein tieferes Verständnis von unserem Nachbarplaneten Venus zu gewinnen. Die zeitliche Abstimmung der Studie mit den bevorstehenden Missionen eröffnet vielversprechende Synergien und das Potenzial, bisher unbekannte Einblicke in die geologische Geschichte der Venus zu liefern.

"Das Interesse an Venus ist derzeit hoch", sagte Marchi. "Diese Ergebnisse werden Synergien mit den bevorstehenden Missionen haben, und die Missiondaten könnten dazu beitragen, die Ergebnisse zu bestätigen."

Quellenangabe:
https://phys.org/news/2023-07-ancient-high-energy-impacts-fueled-venus.html