LeoStella präsentiert größten Kleinsatelliten für den Einsatz in SDA-Verträgen
06/08/23 18:00
Am 6. August hat LeoStella Details über sein größtes Raumfahrzeug bekannt gegeben und plant, im kommenden Sommer seine ersten beiden 500-Kilogramm-Klasse Satelliten an einen kommerziellen Kunden für Radar-Konstellationen auszuliefern.
Das Unternehmen, das von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX und Thales Alenia Space besessen wird, hat den LS300 Satellitenbus entwickelt. Dieser kann eine Länge von 10 Metern erreichen, vergleichbar mit einer kleinen Yacht, und ist mehr als doppelt so schwer wie sein Vorgänger LS200. LS200 wird von BlackSky, einem teilbesitzenden Unternehmen, für dessen geplante Geoinformations-Satelliten der dritten Generation genutzt.
Der LS300 verfügt über Verbesserungen an den Solarpaneelen, um 1 Kilowatt Strom zu erzeugen, was 25 Mal mehr ist als beim LS200. Dadurch ist er besser für anspruchsvollere Missionen geeignet.
Die höhere Leistungsfähigkeit von LS300 und der verfügbare Nutzlastraum von 250 Kilogramm machen ihn attraktiver für Kunden, die Verträge mit der Space Development Agency (SDA) anstreben. Die SDA ist eine Organisation der US Space Force, die Schlüsselfunktionen wie optische Inter-Satelliten-Verbindungen und Funkfrequenz-Downlink- und Uplink-Fähigkeiten in einem geplanten militärischen Netzwerk in niedriger Erdumlaufbahn identifiziert hat.
LeoStella hat außer BlackSky, dem teilbesitzenden Unternehmen, das den Hersteller mit Thales Alenia Space besitzt, bisher nur einen anderen Kunden für seine Satellitenbusse bekannt gegeben: den Kondosat-Betreiber Loft Orbital, der den 60-Kilogramm LS100-Bus von LeoStella gewählt hat.
Diese Entwicklung zu größeren Raumfahrzeugen, die von sinkenden Startkosten und zunehmenden Möglichkeiten für Raketen-Mitfahrgelegenheiten profitieren, ist bei mehreren Spezialisten für Kleinsatelliten zu beobachten. Beispielsweise hat Terran Orbital nach und nach die Größe seiner Plattformen erhöht und baut derzeit Satelliten mit bis zu 800 Kilogramm Masse. Auch NanoAvionics hat kürzlich begonnen, größere Satelliten mit rund 220 Kilogramm Masse zu produzieren, verglichen mit ihrer ursprünglichen MP42-Plattform, die unter 10 Kilogramm wog.