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Tausende von Planeten ohne Heimat in unserer Milchstraße

Eine faszinierende Vorstellung: In unserer Milchstraßengalaxie könnten Billionen von Planeten ohne festen Stern umherstreifen, also ungebunden ihre Bahnen ziehen, ohne um einen Stern zu kreisen. Wissenschaftler der Universität Osaka in Japan haben Beobachtungsdaten des Mount-John-Observatoriums in Neuseeland analysiert, um mehr über diese erstaunliche Population herauszufinden.

Es ist durchaus vorstellbar, dass Planeten obdachlos werden, angesichts der komplexen Wechselwirkungen in unserer Galaxie. Kollisionen, enge Begegnungen mit massereicheren Planeten oder der Vorbeiflug an einem Stern können dazu führen, dass Planeten ihre Umlaufbahn um ihren Ursprungsstern verlassen. Solche dramatischen Ereignisse sind besonders in jungen Planetensystemen häufig anzutreffen.

Bisher war die Anzahl dieser obdachlosen Planeten in unserer Milchstraße Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Neue Forschungsergebnisse, die in zwei Artikeln für "The Astronomical Journal" veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass auf jeden Stern in unserer Galaxie etwa 20 dieser heimatlosen Planeten kommen könnten. Dies ist weniger als von einigen Wissenschaftlern vermutet, aber dennoch eine erstaunlich hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass es in unserer Milchstraße zwischen 100 Milliarden und einer Billion Sternen gibt. Das bedeutet, dass die Anzahl der obdachlosen Planeten in unserer Galaxie in die Billionen gehen könnte.

Die Forscher stützen ihre Ergebnisse auf umfangreiche Beobachtungsdaten. Mit einem 1,8-Meter-Teleskop auf dem Mount John in Neuseeland wurden über 6000 sogenannte "Mikrolinsen-Ereignisse" erfasst. Dies sind kurzzeitige Helligkeitsveränderungen von fernen Sternen, die auftreten, wenn ein Planet, wie ein obdachloser Planet, vor diesen Stern zieht und das Licht bündelt. Diese Beobachtungen erlaubten es den Forschern, die Masse der vorüberziehenden Himmelskörper zu berechnen.

Von den 6000 Ereignissen wurden etwa 3500 von obdachlosen Planeten verursacht. Interessanterweise war nur einer dieser Planeten etwa so groß wie die Erde. Die meisten obdachlosen Planeten sind jedoch wahrscheinlich erdähnlich, aber schwerer zu entdecken, da sie nur kurzzeitig die Helligkeit eines Sterns beeinflussen. Größere Planeten, ähnlich dem Jupiter, sind leichter zu erkennen, aber seltener.

Die NASA plant den Start des Nancy Grace Roman Space Telescopes im Jahr 2027. Dieses Teleskop soll mithilfe der Mikrolinsen-Methode nach Planeten in der Milchstraße suchen, insbesondere nach solchen, die Sterne umkreisen, aber auch nach obdachlosen Planeten. Wenn die Ergebnisse der Forscher zutreffen, könnten wir dank dieses Teleskops bald Hunderte von erdgroßen obdachlosen Planeten entdecken.

Diese Forschung eröffnet faszinierende Einblicke in die Vielfalt des Universums und zeigt, wie Planeten ihre eigene ungewöhnliche Reise durch die Galaxie antreten können.

Quellenangabe:
https://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/galaxie-mehr-erdaehnliche-planeten-ohne-heimatstern-als-gedacht-19167351.html