Riesige Monsterwellen auf Kollisionskurs mit massivem Stern
10/08/23 21:47
Das Sternensystem hat die Aufmerksamkeit von Forschern auf sich gezogen, da es sich um den dramatischsten "Herzschlagstern" handelt, der jemals verzeichnet wurde. Neue Modelle haben nun enthüllt, dass auf einem der Sterne im System immer wieder gewaltige Wellen auftreten, die durch Gezeiten erzeugt werden - dies ist das erste Mal, dass ein solches Phänomen auf einem Stern beobachtet wurde.
Herzschlagsterne sind Sterne, die eng miteinander verbunden sind und periodisch in ihrer Helligkeit pulsieren, ähnlich dem Rhythmus eines schlagenden Herzens auf einem EKG-Gerät. Die Sterne in diesen Systemen haben längliche ovale Umlaufbahnen. Wenn sie sich nahe zueinander bewegen, erzeugen ihre Gravitation Gezeiten - ähnlich wie der Mond Gezeiten auf der Erde erzeugt. Diese Gezeiten dehnen und verformen die Form der Sterne, wodurch sich die Menge des von ihnen kommenden Sternenlichts ändert, wenn ihre breiten oder schmalen Seiten abwechselnd zur Erde zeigen.
Eine neue Studie erklärt, warum die Helligkeitsschwankungen eines besonders extremen Herzschlagsternsystems etwa 200 Mal größer sind als bei typischen Herzschlagsternen. Der Grund dafür sind gewaltige Wellen, die auf dem größeren Stern auftreten und durch seinen regelmäßig nahen Begleitstern erzeugt werden. Diese Gezeitenwellen erreichen derart enorme Höhen und Geschwindigkeiten, dass sie ähnlich wie Ozeanwellen brechen und auf die Oberfläche des großen Sterns treffen.
Dieses System, das von Astronomen als "Herzschmerz-Stern" bezeichnet wird, bietet einen einzigartigen Einblick in die Interaktion massiver Sterne.
"Jeder Aufprall dieser hohen Gezeitenwellen des Sterns setzt genug Energie frei, um unseren gesamten Planeten mehrere hundert Mal zu zerstören", erklärt Morgan MacLeod, ein Postdoktorand in theoretischer Astrophysik am Zentrum für Astrophysik | Harvard & Smithsonian (CfA) und Autor einer neuen Studie, die in der Zeitschrift Nature Astronomy die Ergebnisse veröffentlicht hat. "Es handelt sich wirklich um sehr große Wellen."
Trotzdem betont Professor Abraham (Avi) Loeb, der Berater von MacLeod und Direktor des Instituts für Theorie und Berechnung am CfA und der andere Autor der Studie, dass "brechende Wellen in Sternen genauso schön sind wie die an den Stränden unserer Ozeane."